NACH GROSSEM GESTäNDNIS STELLEN SICH FCB-BOSSE NUN HUNDERTEN FANS

In der letzten Woche legten die FCB-Bosse um David Degen Geheimzahlungen offen – Degen gab zudem Fehler beim Deklarieren seines Lohnes zu. Nun kam es zu einem Fan-Event.

Am frühen Dienstagabend pilgerten Hunderte FCB-Fans ins Joggeli. Nein, es war kein Match. Um weiter Licht ins Dunkle zu bringen und um die Gemüter zu beruhigen, stellte sich die Basler Führungsetage den Fans. Der Andrang war riesig. Geschätzte 600 Fans kamen in die Baloise-Lounge, um den Verwaltungsräten David Degen, Dan Holzmann, Andreas Rey und Ursula Rey-Krayer Fragen zu stellen.

Eigentlich hätte der Event draussen auf der Stadiontribüne stattfinden sollen. Doch das April-Wetter machte den FCB-Bossen einen Strich durch die Rechnung. Und so sassen die Fans in enggestuhlten Reihen nah beieinander. Manche hatten sich noch mit einem Getränk an der Bar versorgt.

Viele Fans hatten Fragen

Ausgewählten Medien – darunter auch 20 Minuten – wurde erlaubt, zuzuhören. Die Regeln seitens des Vereins waren jedoch klar. Das direkte Zitieren von Zitaten der Fans und der Verwaltungsräte war untersagt. Bilder, Audioaufnahmen und Liveticker ebenso.

Auch die Fans wurden darum gebeten, keine Ticker auf X zu machen. Grund für diese Regeln war laut des Vereins, dass der exklusive und intime Charakter des Anlasses sichergestellt werden konnte. Denn die Jahreskartenbesitzer und Vereinsmitglieder mussten sich für den Austausch anmelden.

Dass Redebedarf zwischen Anhängerschaft und den FCB-Bossen bestand, war dann aber schnell zu sehen. Mehr als ein Dutzend Fans hatte Fragen an Degen, Holzmann, Rey und Rey-Krayer. Die Themen waren breit gefächert: Stadionatmosphäre, Transfers, Plan mit der Jugend und einzelne Spieler. Und natürlich auch die Offenbarungen der Vereinsführung in der letzten Woche.

FCB-Bosse legten geheime Zahlungen offen

Zur Erinnerung: Die FCB-Bosse um Degen gaben beispielsweise zu, dass sie über eine bisher unbekannte Firma Geld in den Club gesteckt haben. So flossen drei Millionen Franken 2021 über Horizon2026 via Holding in den Verein. In den letzten Wochen wurden noch einmal acht Millionen als Darlehen eingeschossen – alles versteckt. Auch wurde bekannt, dass der FC Basel Ende 2021 in Konkurs gegangen wäre, wenn nicht die Millionen eingebracht worden wären.

Ebenfalls öffentlich wurde, dass Degen entgegen früherer Aussagen doch einen Lohn vom FC Basel kassiert. Gemäss der «Basler Zeitung» soll Degen ein Fixum von 300'000 Franken erhalten. Er sagte: «Es besteht seit 2021 ein Mandatsvertrag.» Der FCB-Boss: «Vielleicht war es ein Fehler, dass ich es nicht von Anfang an als Honorar bezeichnet hatte.» (Was alles noch bekannt wurde, kannst du hier nachlesen).

Am 6. Mai ist Generalversammlung

Nach mehr als zwei Stunden war das Ganze vorbei. Während teils Fans mit einem Lächeln gingen, schüttelten andere nur genervt den Kopf. Andere waren regelrecht sauer. Die Meinungen: so divers wie die Fragensteller zuvor. Während einige mit Notizblock und Mäppchen ausgestattet waren, redeten andere frei.

Ob die Offensive der FCB-Führung Früchte trägt, wird man spätestens am 6. Mai sehen. Dann findet die Generalversammlung des FC Basel statt und der Verwaltungsrat um Degen muss bestätigt werden. Es bleibt also spannend rund um den FC Basel, der Anfang Mai die Abstiegsrunde spielt. Immerhin: Der direkte Abstieg ist für den FCB nicht mehr möglich.

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